Familienlager der önjRundumPasching in der Storchenschmiede (31.8. – 6.9.2015)
Gleich vorweg: Es war bereits unser zweites Familienlager in Apetlon. Wir wussten also, was uns im Seewinkel erwarten würde. Und trotzdem – die Landschaft hat uns aufs Neue überrascht. Obwohl wir alle im Zentralraum zuhause sind, ist diese Ebene doch so ganz anders als die unsere in ihrer Weite und Verlassenheit.
Trotzdem – in der Storchenschmiede fühlten wir uns gleich wieder daheim, hatten wir doch vor zwei Jahren hier eine wunderbare Lagerwoche erlebt.
Auch heuer war das Glück auf unserer Seite: Die ganze Woche über hatten wir ideale Bedingungen für das Programm, das wir uns vorgenommen hatten.
Am heißen Anreisetag warteten wir beim Apetloner Badesee, bis alle 22 Teilnehmer – zehn Erwachsene und 12 Kinder – eingetrudelt waren. Das war natürlich ein Riesenhallo!
Dienstagvormittag machten wir unsere erste Nationalparkexkursion in die Hölle zum Oberen Stinkersee. Nachdem wir zwei Jahre zuvor noch ziemliche Frischlinge waren, konnten wir heuer bereits alle einwandfrei mit Fernglas und Spektiv umgehen und erkannten einige der Vögel, die wir damals entdeckt hatten, wieder: Bienenfresser, Silberreiher, Kampfläufer, Löffler usw. Gilbert, Wildtierökologe und unser Nationalparkranger stellte sich als sehr kompetent und auskunftsfreudig heraus und so lernten wir viele weitere, uns bis dahin unbekannte Vogelarten kennen. Am Nachmittag suchten wir wiederum im Apetloner Badesee etwas Abkühlung.
Am Mittwoch hieß es für die halbe Belegschaft früh aufstehen, denn es war eine Kanutour durchs Schilf geplant. Die erste Gruppe startete bereits um sechs Uhr morgens beim Illmitzer Strandbad. Der kühle Wind machte uns schnell munter, tolle Morgenstimmung und ein herrlicher Sonnenaufgang entschädigten uns für den verkürzten Nachtschlaf. Eisvogel, Schwan und Silberreiher ließen sich direkt vor uns blicken, außerdem lernten wir die Zwergscharbe und die Beutelmeise kennen, bastelten Schilfschiffchen und untersuchten Wasserschlauch, Teichbinse und Armleuchteralge genauer. Wir genossen die morgendliche Stille im Schilf, versuchten aber auch das eine oder andere sportliche Regattamanöver, sobald die Wasserstraße wieder etwas breiter wurde. Unglücklicherweise wurde ausgerechnet unser so engagierter Ranger dabei ziemlich nass!
Die zweite Gruppe hatte ebenfalls mit dem immer stärker werdenden Wind zu kämpfen. Es war nicht daran zu denken, auf den offenen See hinaus zu paddeln. Trotzdem waren sich beide Gruppen nach der Exkursion einig: Die Kanutour war ein absolutes Lager-Highlight für Jung und etwas Älter.
Am freien Nachmittag hielten sich die meisten rund um unsere Storchenschmiede auf, Maxboarden, Fußball, Gesellschaftsspiele und Chillen waren angesagt, bevor wir den Tag beim Heurigen ausklingen ließen.
Am Donnerstag führte uns eine Radtour zuerst zur Bartholomäusquelle, wo wir mehr oder weniger begeistert das Illmitzer Heilwasser verkosteten, bevor es weiter nach Sandegg zu den Weißen Eseln ging. Auch ein paar Wildkaninchen und jede Menge Graugänse ließen sich auf diesem lauschigen Rastplatz blicken. Bei der Heimfahrt konnten wir einfach nicht an dem riesigen Rundballenlagerplatz vorbei fahren, ohne auf den Ballen herumzuspringen. Je weiter der Abstand, desto größer die Gaudi. Den einen oder anderen Absturz steckten die Bruchpiloten dabei locker weg.
Abends genossen wir den lauen Abend mit Gitarre und Gesang auf der Terrasse. Manche schwangen sogar das Tanzbein, bis wir müde in unsere gemütlichen Lagerbetten fielen.
Die Exkursion am Freitag führte per Rad zu weiteren Vogelbeobachtungen rund um die Lange Lacke und zur imposanten Graurinderherde. Die Wasserbüffel sahen wir leider nur von Weitem. Wir strampelten vergnügt durch die pannonische Fauna und Flora und ein Fahrradunfall verlief gottseidank glimpflich.
Die Abschlussbesprechung und das Vogelquiz mit unserem Ranger Gilbert, der uns die ganze Woche über die Treue gehalten hatte, stellte eindrucksvoll unter Beweis, wieviel wir uns bei unseren Ausflügen im Seewinkel gemerkt hatten. Genaugenommen sind wir selber überrascht von unserem neu erworbenen „Expertenwissen“.
Der Samstag stand zur freien Verfügung. Nach einem ausgiebigen Langschläferfrühstück radelten ein paar Eifrige zur Einserkanalschleuse nach Ungarn. Am Nachmittag nutzten wir die Neusiedlersee-Card und besuchten das Dorfmuseum in Mönchhof, bevor wir uns auf den Bunten Abend vorbereiteten. Nationalpark-Pantomime-Quiz, Rap, Mini-Theater und Werwolf standen am Programm.
Am Abreisetag halfen alle brav beim Hüttenputz. Müde, aber voller schöner Eindrücke machten wir uns nach unserem vierten Familienlager auf den Heimweg.
Fazit: Ein stressfreies, aber ereignisreiches Sommerlager voll guter Stimmung, interessanter Entdeckungen, kulinarischer Schmankerl und harmonischer Stunden! Danke an alle Beteiligten!