Nachdem die önj-Tirol in den Jahren 2008-2014 aufgrund der ehrenamtlichen Arbeit von Wolfgang und Sylvia Bacher auch in Steinach Fuß fassen konnte, wurde ein kleiner Teil des damaligen Teams für das damals alljährliche Highlight “Molche im Tümpel Planmoos zählen” wieder zusammengetrommelt. Aufgrund der derzeitigen Situation waren das zwei Personen (Wolfgang Bacher, Tobias Volderauer), die dafür aber für alle doppelt so hart geschuftet haben.

Da der Tümpel in Planmoos leider unter einer relativ hohen Verlandungsrate leidet, kam mir vor kurzem während eines Spazierganges in den Sinn, dass es doch eigentlich schade wäre, wenn so viele Frösche, Molche und Insekten ihren Lebensraum verlieren würden. Deshalb wurde kurzerhand beschlossen, dass man wieder zur Schaufel greifen muss.

Am 15. April 2020 war es dann so weit und in einer eineinhalbstündigen Aktion wurde in mühseliger Handarbeit wieder mehr Struktur in den Tümpel gebracht: zwei Becken mit einer Wassertiefe von ungefähr 3040 cm wurden geschaffen, sowie eine kleine Erweiterung an den Rändern. der Zufluss mit einem kleinen bewachsenen teil, wurde belassen, um Rückzugsorte für die Bewohner zu schaffen.

Eine Woche später, als ich dann erneut mit meinem Hund am Tümpel vorbeispazierte, fiel mir auf, dass sich bereits einiges getan hatte. Hatten wir beim ausschaufeln noch keine Molche gesehen, so war jetzt schon wieder eine beträchtliche Menge im Tümpel. Daraufhin kam der Entschluss, dass man eine Zählung wie in früheren Zeiten durchführen könnte. Das geschah dann auch schon am nächsten Tag. Bewaffnet mit Bechergläsern, fuhren Wolfgang und ich zum Tümpel, wo wir 36 Männchen und 13 Weibchen bei den Bergmolchen bestätigen konnten. Auch konnten wir beobachten, wie mehrere Männchen um ein Weibchen warben, indem sie mit ihrem Schwanz Wellenbewegungen ausführten. Bei den Fröschen waren noch Laichballen zu sehen, gemeinsam mit bereits geschlüpften Kaulquappen. Von adulten Tieren fehlte allerdings jede Spur. Bei den Insekten konnten wir hauptsächlich Steinfliegen und Köcherfliegenlarven bestimmen, sowie vereinzelt Wasserläufer und Wasserkäfer, welche jedoch nicht weiter bestimmt wurden.

Es lässt sich also abschließend sagen, dass die Aktion ein voller Erfolg war und der Lebensraum „Tümpel in Planmoos“ für die nächsten Jahre gesichert ist. Es zeigt auch, dass man in Zeiten von Corona nicht nur ans Haus gefesselt sein muss. Solange man mit genügend Verstand an die Sache herangeht und Abstände einhalten kann, sind auch Aktionen wie diese möglich.

In diesem Sinne: Think positiv, stay negativ

Tobias Volderauer